Wir haben auf der Erde momentan den größten Artenverlust seit dem Aussterben der Dinosaurier. Hierbei sind zwar vorallem Insekten (Käfer, Wildbienen, Schmetterlinge, etc.) betroffen, jedoch ist der Artenverlust auch bei den Wirbeltieren und Amphibien sehr extrem. Hierbei können Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner jedoch entgegenwirken, indem sie versuchen die anzulegenden Gärten naturnah und tierfreundlich zu gestalten.
Wie kann entgegengewirkt werden?
Oft reichen einige kleine Maßnahmen, welche in den Garten integriert bzw. im Garten umgesetzt werden, um verschiedensten Tieren einen Lebensraum zu schaffen. Hierzu zählen unter anderem die Verwendung von heimischen Pflanzen, das Legen von Totholz, das Herstellen eines Sandariums, eine ausreichende Verfügbarkeit von Licht und Schatten, lockere Hecken und Sträucher sowie der Bau von Trockenmauern bzw. der Verzicht auf übermäßigen Betongebrauch.
Durch das Umsetzen dieser Maßnahmen lassen sich auch viele kleine Hausgärten zu einem Biotopverbund zusammenschließen, sodass diese wie Trittsteine für die Tiere fungieren. Die Tiere können dann (je nachdem ob es sich um tag-/ dämmerungs- oder nachtaktive Tiere handelt) während ihres Aufenthalts nach Nahrung suchen und verweilen, bis sie in den nächsten Garten weiterziehen.
Der Standort des Eidechsenhabitats
Da es sich bei Eidechsen um wechselwarme Tiere handelt, welche ihre Körpertemperatur der Umgebung anpassen, sollte sich der Standort für das Eidechsenhabitat idealerweise in der Sonne befinden. Im besten Fall sollte das Eidechsenhabitat neben einem Gehölzriegel platziert werden, damit die Eidechsen einen weiteren Schutz- und Rückzugsort vor eventuellen Fraßfeinden haben.
Um den Eidechsen eine optimale Fortpflanzung zu gewährleisten, sollte sich neben dem Eidechsenhabitat noch ein Sandarium befinden, da dieses sowohl als Eiablage und Nistplatz für die Eidechsen, als auch für Wildbienen dient.
Der Aufbau des Eidechsenhabitats
Hierbei gibt es einige Aspekte zu beachten, da ein loses Aufschütten aller möglichen Steine und Materialien das Ziel eines sinnvollen und funktionierenden Eidechsenhabitats verfehlen würde.
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass es sich bei einem Eidechsenhabitat meist um eine große, lose Aufschüttung von Steinen mit Korngrößen über 100mm handelt. Hierbei können wunderbar alte Bruchsteine und ähnliches „unförmiges“ Material verwendet werden, da das Ziel ist, ausreichende Hohlräume für die Eidechsen zu schaffen, in die diese sich zurückziehen können. Hierbei sollte, aufgrund der gewünschten Hohlräume darauf geachtet werden, gegebenenfalls zuerst einige große Steine oder Findlinge zu platzieren, damit diese die grobe Struktur des Eidechsenhabitats vorgeben können. Diese großen und unförmigen Steine sollten einen Großteil des Eidechsenhabitats ausmachen.
Sind die großen Steine platziert, können die Hohlräume mit etwas kleineren Steinen, Schutt, Holz und ähnlichem gefüllt werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Hohlräume nicht komplett gefüllt werden. Vor allem Holzreste und auch Wurzelstumpen eignen sich hervorragend als Material für ein Eidechsenhabitat, da diese im Vergleich zu den Steinen meist schneller warm werden. Ist das Eidechsenhabitat nun angelegt, kann es mit trockenresistenten Pflanzen ergänzt werden und muss nur wenig gepflegt werden. Lediglich das Abschneiden aufkommender Gehölze und das Entfernen mancher Wurzeln gehören zu den laufenden Aufgaben. Des weiteren sollte das Eidechsenhabitat alle 2-5 Jahre umgegraben und umgeschichtet werden, um ein Absetzen von Erde oder ähnlichem in den Hohlräumen zu verhindern.
Für Landschaftsgärtner und -gärtnerinnen ist ein solches Eidechsenhabitat dann interessant, wenn dieses handwerklich ansprechend umgesetzt wird, wie es beispielsweise bei großen Trockenmauern oder auch bei Steinlagen als Treppen der Fall sein kann.