Die Pflanzung von Stauden ist im Garten- und Landschaftsbau an sich keine untypische Aufgabe. Normalerweise liegt ein detaillierter Pflanzplan vor, nach welchem entsprechende pflanze bestellt, geliefert und schließlich eingepflanzt werden. Das heißt man kann dem Pflanzplan auch entnehmen, wo welche Pflanze hinsoll. Während meiner Ausbildung erlebte ich aber auch folgendes Verfahren, welches mir die Möglichkeit bat, meiner eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen.
Für die Bepflanzung des Außenbereichs der 151. Oberschule in Dresden erhielt ich einen Pflanzplan, in dem einige Bereiche nur als „Hellerauer Staudenmischung“ beschrieben waren. Für diese Bereiche gab es lediglich eine Liste mit der Pflanzenauswahl, ihrer jeweiligen Stückzahl und ihrer Verwendung. Die Stauden waren in folgende Kategorien eingeteilt: Gerüstbildner, Begleitstauden, Bodendeckerstauden und Füllstauden. Dazu erhielt ich eine Übersicht, auf dem die Anordnung der Pflanzen schematisch erklärt war.
Gerüststauden sollten als Fixpunkte der Pflanzung dienen. Ich legte sie zentral im „Goldenen Schnitt“ aus. Sie sollten in der Mitte der Pflanzfläche und nicht einzeln stehen.
Die Begleitstauden integrierte ich rhythmisch in Ansichtrichtung in Dreier-Puffs oder bandartig mit fünf bis sieben Exemplaren.
Die Bodendeckerstauden wurden ebenfalls in kleinen Gruppen oder höherrangige Pflanzen umfließend ausgelegt. Dabei musste der kriechende Wuchs beachtet werden.
Die entstandenen Lücken füllte ich abschließend mit den Füllstauden aus.
Während der Pflanzung:
Für verschiedene Standorte im Schulgelände erhielt ich drei Pflanzlisten. Für sonnige, halbschattige und schattige Standortbedingungen. Bei der Pflanzung ging ich wie folgt vor:
Zunächst suchte ich die, laut Liste, benötigten Pflanzen aus der Pflanzenlieferung heraus und sortierte sie nach den oben beschriebenen Kategorien. Anschließend verteilte ich sie nach und nach in der Pflanzfläche, von der von der höherrangigen Kategorie zur niedrigsten. Danach folgte der übliche Ablauf bei einer Staudenpflanzung. Ich pflanzte sie mithilfe von Pflanzschaufel und Pflanzhacke ein. Da die Topfgröße nur 9 x 9 cm betrug und der Mutterboden recht locker war, reichten diese Werkzeuge völlig aus. Nach der Pflanzung beseitigte ich Trittspuren mithilfe des Rechens, sodass die Pflanzfläche in einem ordentlichen und sauberen zustand übergeben werden konnte.
Abschließend kann ich sagen, dass mir diese Art der Pflanzung viel Freude bereitet hat, weil man sich selbst als Gärtner mit in die Gestaltung der Pflanzflächen einbringen konnte. Normalerweise wird diese Aufgabe bei öffentlichen Anlagen bereits von den Architekten übernommen, wodurch diese Pflanzung etwas Besonderes für mich darstellt.
Bis zum nächsten Mal!
Eure Caro