Beim Neubau dieser Anlage haben mein Kollege und ich einen Hangabfang aus großen Kalksteinblöcken gebaut. So schaffen wir einerseits, dass der Garten im unteren Teil eine ebene Rasenfläche bekommt und andererseits bildet die Mauer eine rustikale Sitzmöglichkeit auf der gesamten Grundstücksbreite.
Als Grundlage haben wir, wie auch beim Bau von Belagsflächen, eine Tragschicht aus Recyclingmaterial eingebaut, verdichtet und darauf eine dünne Schicht Splitt angelegt, damit die Blöcke nachher satt aufliegen. Mithilfe einer Greifzange am Bagger konnten wir die Steine erst auf die Baustelle bringen und von dort aus an ihren endgültigen Platz setzen.
Um die gewünschte Endhöhe zu erreichen, sind zwei Lagen erforderlich gewesen. Ein Fugenbild wie beim herkömmlichen Mauerbau zu erreichen, ist bei dieser Größenordnung schier unmöglich. Trotzdem suchten wir die Steine sorgfältig zueinander aus, sodass möglichst enge Fugen entstanden sind und wir nur sehr wenige davon etwas bearbeiten mussten. Damit die Steine auch aufeinander stabil sitzen, nutzten wir Bruchsteine als sogenannte ,,Zwickel‘‘ zur Unterfütterung. Da die Mauer später bestiegen werden darf, ist hier sorgfältige Arbeit wichtig! Ein loser Stein kann ein Sicherheitsrisiko darstellen und mit Mörtel wird an einer Trockenmauer – wie der Name schon sagt – nicht gearbeitet.
Auch wenn die Arbeit mit so schwerem Material mühsam ist und viel Konzentration verlangt, ist es mir aber immer wieder eine Freude, mit Naturstein zu arbeiten. Jedes Stück ist einzigartig und erfordert etwas Kreativität ab, damit was Schönes zu erschaffen.
Ich bin sehr gespannt, wie der Garten am Ende aussehen wird. Im oberen Teil ist noch ein großes Pflanzbeet geplant, auf das man von der Terrasse aus einen perfekten Blick haben wird.
Euer Valentin