Hallo zusammen,
hier ist wieder Johanna und nach meinem letzten Beitrag, in dem ich euch einen Einblick in die Bauleitung gegeben habe, möchte ich heute genauer auf das Thema der Pflanzplanung eingehen. Im Gegensatz zu bautechnischen Elementen, die sich, einmal eingebaut, im Laufe der Jahre kaum oder nur wenig verändern, lässt die jene eine höhere Dynamik zu. Im Laufe der Jahreszeiten oder sich ändernden Lichtverhältnisse eines Tages können in Kombination mit verschiedenen Materialien ansprechende Bilder erzeugt werden.
Pflanzen können verschiedene Funktionen erfüllen, z.B. Sicht- und Windschutz. Dies und weitere Kundenwünsche, wie Lieblingspflanzen oder bestimmte Gestaltungsideen, müssen in der Pflanzplanung beachtet werden. Weiterhin wird vor Beginn der Planung der Standort analysiert, wozu besonders die Boden-, Klima- und Lichtverhältnisse gehören. Bei der Auswahl der Stauden, Gräser und Gehölze versuche ich auf Arten und Sorten zurückzugreifen, die in Sichtungen ausgezeichnet wurden. Auch wenn ich die Pflanzen noch nicht kenne, kann ich so davon ausgehen, dass sie sich gesund und wuchsfreudig entwickeln. Bei der Anordnung kann nach einigen Mustern vorgegangen werden, z.B. der Block-, Mosaik- oder Matrixpflanzung. Man entscheidet im Prinzip, wie geordnet eine Fläche wirken soll, was wiederum vom Zusammenspiel mit Gebäuden, verbauten Materialien und der Umgebung abhängig ist. Die Anzahl der Stauden pro m² bestimmt dabei, wie schnell die Pflanzung zusammenwächst, wodurch sich der Pflegeaufwand steuern lässt. Dieser kleine Einblick zeigt, wie vielfältig und interessant die Pflanzplanung sein kann.
Für die Umgestaltung eines Privatgartens habe ich einen Entwurf erstellt, von dem ich hier einen Ausschnitt vorstellen möchte. Ich habe mich an der Geselligkeit der Pflanzen orientiert, bei der nach dem Wuchsverhalten und der Verteilung am Naturstandort eingeschätzt wird, wie die Pflanze im Garten am besten zur Geltung kommt. Bodendecker haben beispielsweise in größerer Anzahl eine bessere Wirkung, während großwachsende Gräser einzeln gut zur Geltung kommen.
Zwei Bestandsgehölze wurden miteingeplant und um eine dunkelrote Blasenspiere sowie eine Duftjasmin ergänzt, sodass die Funktion des Sichtschutzes erfüllt ist. Das dunkelrote Laub der Blasenspiere und die weiße Blüte beider Gehölze harmonieren dabei mit dem weißen Gebäude. Die Unterpflanzung greift in der Blattfärbung von Prachtspiere und Elfenblume den dunkelroten Aspekt auf, wobei durch die vermehrte Pflanzung des Bodendeckers die zurückhaltende Wirkung im Vergleich zu den Sträuchern sichergestellt wird. Die Schaumblüte verlängert den Blütezeitraum und die zarte Japan-Segge stellt einen Kontrast der Blattstruktur dar.
Ich hoffe, die Planung gefällt den Kunden und ich kann sie eines Tages im eingewachsenen Zustand in Augenschein nehmen.
Bis dahin, Johanna
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