Als Landschaftsgärtner und Landschaftsgärtnerin arbeitet man logischerweise mit Pflanzen. Doch auch die Arbeit mit verschiedenen Baumaterialien bildet einen großen Teil der Tätigkeit ab. Ob es sich hierbei um Belagsflächen, Mauerwerke oder ähnliches handelt, im Garten- und Landschaftsbau hat man die Möglichkeit, seine handwerklichen Fähigkeiten zu nutzen und zu verbessern. Eine schöne Alternative zur Arbeit mit Beton ist hierbei die Verwendung von Naturstein.
Doch welche unterschiedlichen Natursteinarten gibt es überhaupt? Und was gibt es über sie zu wissen?
Als Natursteine werden ganz allgemein alle Gesteine bezeichnet, welche in der Natur vorkommen und die von wirtschaftlichem Nutzen sind. Diese werden unterschieden in Magmatite (Erstarrungsgesteine wie Granit, Porphyr und Basalt, welche aus Magma erkalten und so erhärten), Metamorphite (Umwandlungsgesteine wie Gneis, Schiefer und Marmor, welche ihre Zusammensetzung unter dem Einfluss von Druck und Temperatur verändern) und Sedimente (Ablagerungsgesteine wie Sandsteine und Muschelkalk, welche durch Ablagerungen und unter Druck entstehen).
Hierbei gibt es schon das erste Stichwort, welches zu beachten gilt: die Schichtung. Diese spielt vor allem bei Sedimentgesteinen eine Rolle, jedoch auch bei einigen Metamorphiten. Bei der Entstehung dieser Gesteine unter Druck bilden sich verschiedene Schichten aus, welche bei der weiteren Verarbeitung unbedingt beachtet werden müssen. Die Natursteine müssen in der Regel immer so verbaut werden, dass ihre Schichten horizontal zur Erdoberfläche verlaufen, da ansonsten Wasser in die Schichten eindringen kann, welches dann unter Frosteinwirkung dafür sorgt, dass die besagten Schichten des Steins abplatzen.
Eine weitere Unterscheidung, die bei den verschiedenen Natursteinarten vorgenommen wird, ist die nach Hart- und Weichgestein. Hierbei spielt vor allem die Einfachheit der Bearbeitung eine Rolle.
Weichgesteine, also leicht zu bearbeitende Gesteine, sind zum Beispiel Sandsteine. Hartgesteine, also schwer zu bearbeitende Gesteine sind auf der anderen Seite beispielsweise Granit, Muschelkalk und Basalt. Je nachdem, mit welchem Naturstein gearbeitet wird, gibt es passendes Werkzeug für die Bearbeitung.
Um euch nun die verschiedenen Natursteinarten und ihre möglichen Verwendungszwecke näherzubringen, folgen noch einige Beispiele.
Beim Sandstein handelt es sich um einen der meistverwendeten und bekannten Natursteine in Deutschland. Hierbei wird vor allem der Räthsandstein aufgrund seiner hohen Haltbarkeit und gleichmäßigen Schichtung verwendet. Aus diesem Stein können nahezu alle verschiedenen Bauwerksarten im Garten- und Landschaftsbau hergestellt werden, am häufigsten jedoch wird er für Mauern und Treppen verwendet.
Ein weiterer prominenter Vertreter ist der Granit, welcher wohl fast jedem ein Begriff ist. Dieser findet aufgrund seiner ausgezeichneten Haltbarkeit in den verschiedensten Bereichen seinen Einsatz. Ob es nun Mauerwerke, Belagsflächen oder Stelen und Randsteine sind, diesen Stein wird man in so gut wie jedem Wohngebiet wiederfinden.
Auch der Porphyr ist durch seine hohe Haltbarkeit gekennzeichnet. Dieser besticht außerdem durch seine Farbe, welche von einem warmen Grau bis hin zu einem fast an Ziegel erinnernden Rot reichen kann. Unter anderem deshalb findet man ihn vor allem in Belagsflächen wieder, in welchen er seine farbliche Wirkung am besten entfalten kann.
Als letztes Beispiel ist der Muschelkalk zu nennen, welcher wie der Sandstein durch Ablagerungen entstanden ist. Dies ist auch einer der interessantesten Aspekte bei diesem Stein, denn wie der Name schon sagt, kann man in den Schichten des Muschelkalks mit einem guten Auge diverse Muschelrückstände wiederfinden. Auch dieser Naturstein wird vor allem für Mauerwerke und Belagsflächen verwendet, da er durch seine abwechslungsreiche und doch schlichte Optik besticht.
Egal für welchen man sich am Ende entscheidet, die Verwendung von Naturstein stellt immer wieder einen spannenden und abwechslungsreichen Teil in der Arbeit im Garten- und Landschaftsbau dar.
Euer Moritz