WorldSkills 2024

Platz 10 für Theo Kleinstäuber und Anton Schimeck

Das berühmte OL-Stadion in Lyon war mit rund 25.000 Besuchern gefüllt, als die weltweit größte Feier der Berufe am Sonntag als Abschluss der viertägigen Wettbewerbe anlässlich der 47. WorldSkills stattfand. Mit Musik, Lasershow und Feuerwerk begannen die Auszeichnungen in 59 Berufen für die jungen Menschen, die ihre besonderen beruflichen Fähigkeiten und ihr persönliches Engagement in den letzten Tagen bewiesen hatten.

Platzierung deutsches Landschaftsgärtner-Team

Auch wenn es für Theo Kleinstäuber und Anton Schimeck nicht für einen Platz auf dem begehrten Treppchen gereicht hat, gehen sie nicht ohne Medaille nachhause. Sie wurden für ihre hervorragenden Leistungen mit der „Medallion for Excellence“ ausgezeichnet. Somit gehören sie mit ihrem 10. Platz dennoch zu den Champions und den weltbesten Landschaftsgärtnern.
Mitglieder der französischen Regierung, der Vorstand von WorldSkills, WorldSkills International, WorldSkills France und das Organisationskomitee von WorldSkills Lyon 2024 brachten an diesem Abend ihre Anerkennung für diese 1.400 talentierten Jugendlichen zum Ausdruck.

Der Anfang eines erfolgreichen Weges

Die während des Wettbewerbs erworbenen fachlichen Fähigkeiten, aber auch die ganz persönlichen Erfahrungen, die Anton Schimeck und Theo Kleinstäuber während ihrer Vorbereitungszeit und hier in Lyon sammeln durften, sind für ihr weiteres berufliche und private Leben sehr wertvoll. Die Eindrücke dieser Weltmeisterschaft der Berufe werden noch lange nachwirken und sich sicherlich auch auf die berufliche Karriere auswirken.
Die 48. WorldSkills Competition finden im Jahr 2026 in Shanghai/China statt.

Fotos & Text: Petra Reidel

Geschafft! Gut gemacht

Theo Kleinstäuber und Anton Schimeck haben es geschafft. Sie setzten den Plan des Wettbewerbsgartens in den vorgegebenen 22 Stunden bis zum letzten Detail um. Jetzt entscheiden die Experten aus 20 Nationen, auf welchem Platz die beiden Deutschen landen, die alles gegeben haben.

Holzdeck und Pflanzung

Anton machte sich gleich nach dem Anpfiff um genau 9.00 Uhr an das Beet auf der obersten Ebene und pflanzte es dicht mit Lonicera aus. Einige Kletterpflanzen waren dicht an die beiden Rankelemente zu setzen und ein Spotlight galt es geschickt zu platzieren, damit es diesen Raum in Szene setzt.
Währenddessen kümmerte sich Theo um das Fundament des Holzdecks und schraubte die Unterkonstruktion komplett zusammen. Danach war Maß nehmen an Ort und Stelle angesagt – es passte! Nun ging es an die Beplankung, für die viel Feinarbeit und Ausmessen notwendig war. Die Mauerecke musste ausgespart werden und auch sonst gab es noch ein paar Ecken und Kanten. Das letzte Brett nahm die Rundung des Kieselpflasters auf. Deshalb benötigten die Holzarbeiten entsprechend viel Zeit, was die letzten 75 Minuten nach der Mittagspause zu einem sehr sportlichen Unterfangen machte.

Endspurt

Die Pflanzung im vorderen Bereich des Gartens war mit Gräsern, Stauden und Rosensträuchern fertigzustellen und ein kleines Stück Rollrasen musste ebenfalls noch verlegt werden – das war Antons Part.
Der Holzstuhl für den Betrachter dieses hübschen Gartens war exakt nach Maß auf dem oberen Kiesweg zu platzieren. Der Wasserspiegel im Becken war abgesunken, hier galt es einige Liter nachzufüllen und das Wasserspiel anzustellen. Stimmt die Höhe des Holzdecks oder sind noch ein paar Schläge mit dem Gummihammer vonnöten? Theo checkte alles und setzte in der allerletzten Minute einen Stein im Kieselpflaster noch korrekt ein. Die vielen Fans feuerten das Team bei seinen Sprints in den letzten Minuten immer wieder an und freuten sich über den Schlusspfiff, der zur richtigen Sekunde kam:
Alles war fertig!

Am Sonntagabend wissen wir mehr

Theo und Anton haben hier eine klasse Leistung abgeliefert, sie waren vier Tage lang engagiert, überlegt und motiviert dabei. 
Jetzt heißt es, die Daumen drücken.
Am Sonntagabend, ab 18.30 Uhr, beginnt die Medaillenvergabe im Groupama Stadion hier in Lyon.

Danke an alle für den Support!

Fotos: Petra Reidel

Wasser marsch!

Langsam nimmt der Wettbewerbsgarten Gestalt an. Der französische Landschaftsarchitekt hat einen detailreichen Plan entworfen, der in der Umsetzung einige Herausforderungen birgt. Durch die Terrassierung wird jedoch jede Ebene für den Betrachter einzeln in Szene gesetzt. Entsprechend lebhaft geht es in der Halle der Landschaftsgärtner zu. Französische Schüler und Schülerinnen beobachten aufmerksam die kreativen Teams beim Bau der Gärten.

Die heutigen Aufgaben

Gleich am Morgen fand die dritte Eibe, natürlich mit einem schicken Schnitt versehen, ihren Platz im Garten von Theo Kleinstäuber und Anton Schimeck. Um die drei Eiben herum mussten zwei weitere Cortenstahleinfassungen eingebaut werden, die mit Heckenpflanzen (Lonicera) gestaltet wurden. Auch diese erhielten einen Schnitt, damit alles harmonisch auf einer Ebene wirkt.
Auf der untersten Gartenterrasse wurde das Wasserbecken mit Betonsteinen eingefasst. Hier war Theo besonders fleißig: Er installierte die komplette Wassertechnik mit zwei kleinen Fontänen und legte den Boden mit schwarzen Kieseln aus. Die Teichfolie war dicht, und nun plätschert das Wasser munter vor sich hin. Um den Gesamteindruck des Gartens – der am Samstag von den Experten bewertet wird – noch zu verbessern, pflanzte Anton den Schriftzug „Lyon“ erneut, diesmal dichter und mit mehr Pflanzen, damit er besser zur Geltung kommt.

Fan-Unterstützung

Seit dem ersten Wettbewerbstag werden Theo und Anton tatkräftig von ihren Eltern unterstützt. Heute reiste außerdem die Firma Pomosus aus Dresden mit weiteren Fans an, die bereits fleißig das Schwingen kleiner Fähnchen übten. Für das morgige Finish sind das also die besten Voraussetzungen, um die Stimmung rund um den Garten der deutschen Teilnehmer auf Hochtouren zu bringen.

Ausblick

Am Samstag wird es noch einmal richtig spannend: Die noch offenen Flächen werden bepflanzt, und es muss noch ein Holzdeck gebaut werden. Theo hat heute bereits die Unterkonstruktion dafür gesägt und zusammengeschraubt.
Wir hoffen auf die Unterstützung der deutschen Fans, die von zu Hause aus kräftig die Daumen drücken. Wenn alles nach Plan läuft, endet der Wettbewerb am Samstag gegen 14:30 Uhr.

Fotos: Petra Reidel

Anspruchsvoller zweiter Wettbewerbstag

Um 9:00 Uhr morgens ging es heute in vollem Tempo weiter. Die Anstrengungen vom Vortag waren vergessen.
Am späten Vormittag kam es leider zu einer ungewollt langen Pause. Der gesamte Wettbewerb wurde unterbrochen, weil vier Teams eine zu kurz zugeschnittene Teichfolie erhalten hatten. Die Experten suchten nach einer fairen Lösung, und die betroffenen Teams bekamen einen entsprechenden Zeitzuschlag. Dadurch verzögerte sich die gesamte Tagesplanung – eine Herausforderung, wenn man als Team gerade mitten im Flow ist.

Viele Aufgaben und wenig Zeit

Heute mussten zahlreiche Aufgaben für die abendliche modulare Bewertung abgeschlossen werden. Es war ein wirklich anspruchsvoller Tag für alle Teilnehmer: Zuerst nahm die Vermessung des zweiten Mauerteils und des Standorts des Wasserbeckens viel Zeit in Anspruch.

Präzision, Zeitdruck und viel Schweß

Anton Schimeck und Theo Kleinstäuber installierten zunächst das zweite Cortenstahlband, in das Theo am späten Nachmittag dann in Windeseile ein elegantes Kieselpflaster verlegte. Anschließend begann der Bau des zweiten Abschnitts der Mauer, wobei nur die Ecke auf zwei Seiten gemauert werden musste. Anton übernahm die grobe Vorbereitung der Steine, während Theo während des Baus die Feinarbeiten ausführte.
Beide Mauerteile mussten durch eine Stufe verbunden werden, die oben mit Natursteinplatten abgedeckt wurde. Beim zweigeteilten Schriftzug „Lyon 2024“ hatten die beiden die Aufgabe, das Wort „Lyon“ möglichst dicht und lesbar mit zwei Gräserarten und Alpenveilchen zu bepflanzen. Die zweite Solitäreibe musste durch einen Formschnitt in Form gebracht und fachgerecht am richtigen Ort eingesetzt werden. Nicht zu vergessen: Am Ende musste noch gewässert und die Baustelle aufgeräumt werden.
Um das alles zu schaffen, war am Ende ein Turbosprint nötig. Die T-Shirts waren schweißgetränkt, und die Kräfte ziemlich aufgebraucht.

Tagesresümee

Beim Schriftzug wäre beinahe das „Y“ von „Lyon“ hinter das „O“ gerutscht – das ging gerade noch gut. Die Mauer sieht gut aus, und das Kieselpflaster ist trotz der knappen Zeit hervorragend geworden. Jetzt sind körperliche und mentale Erholung dringend nötig, um den dritten Tag zu bewältigen.

Fotos: Petra Reidel

Ein Garten im französischen Stil

Der Startpfiff für den viertägigen Wettbewerb hallte um 9.30 Uhr durch den Skill 37. Davor wurden gemeinsam die Muskeln mit Gymnastik warm gemacht, für das, was da an körperlicher Anstrengung für die jungen Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner aus aller Welt zu bewältigen ist.

Trockenmauerbau

Theo Kleinstäuber und Anton Schimeck machten sich sofort an die Mauer aus Kalkstein, die in einem regelmäßigen Schichtenmauerwerk exakt nach Maß zu errichten war. „Schwierig ist der Radius im Mauerwerk und das fachlich korrekte Herausarbeiten der Mauerecke“, erläuterte Georg Kahsnitz, der das Team ebenfalls trainiert hat und zusammen mit Phil-Elias Kornmacher, dem Viertplatzierten der letzten WorldSkills Special Edition (2022), vor Ort ist. Beide sind mit der Ausführung der Mauer zufrieden.

Modulare Bewertung

Neben der Mauer wird nach dem ersten Tag der Schnitt einer hohen Solitäreibe bewertet und ebenso das erste Pflanzbeet mit einer Hochstammrose und einer Unterpflanzung aus Bodendeckern. Ein Cortenstahlband fasst dieses Beet ein und auch hier muss die Höhe exakt stimmen. Da waren dann um kurz vor 17.00 Uhr, der Zeit des Abpfiffs, noch einige Hammerschläge inklusive Höhenmessung notwendig, was die Fans aus Sachsen sichtlich Nerven kostete. Zwei Rankelemente aus Holz galt es ebenfalls noch zu befestigen. Hier hatte sich ein kleiner Messfehler eingeschlichen, der etwas Zeit kostete und der Grund für das Turbotempo am Ende des Tages war.

Unser Team

Sofort nach dem Start schlugen Anton und Theo ein sehr zügiges Arbeitstempo an. Die ersten Handgriffe waren konzentriert, jeder wusste, was er zu tun hatte, alles lief wie am Schnürchen. Das gemeinsame Einmessen der Fläche wirkte überlegt. Der Mauerbau belegte ein sehr großes Zeitfenster, aber schlussendlich waren zum Abpfiff alle Aufgaben, die heute bewertet werden, erfüllt. Sogar das zweite Stahlband für das untere Beet ist fast eingebaut.
Weder die Experten noch die Teilnehmer kennen die ausgewählten Vermessungspunkte, weshalb die gesamte Planung von allen Teams sehr exakt umzusetzen ist.

Tagesresümee

Das gesteckte Tagesziel ist erfüllt, wie die subjektive Bewertung der einzelnen Experten ausfällt, wird in ein Auswertungssystem eingetragen und nicht mehr vorab als Tendenz bekanntgegeben. So war es zumindest vor zwei Jahren in Estland.
Da hilft also nur weiterhin fest die Daumen zu drücken.

Fotos: Petra Reidel

Die WorldSkills 2024 in Lyon sind eröffnet

Die WorldSkills 2024 in Lyon sind feierlich eröffnet. In einem beeindruckenden Spektakel voller Energie und Begeisterung gab der französische Präsident Emmanuel Macron am heutigen Tag in der LDLC Arena den Startschuss für das weltweit größte Berufswettbewerb-Event.

Offizieller Startschuss von Präsident Macron

Mit den Worten: „Ich erkläre die 47. WorldSkills für eröffnet“, gab Macron vor über 12.500 begeisterten Zuschauern aus fast 70 Ländern den offiziellen Startschuss zur Veranstaltung.
Ab Mittwoch finden auf dem weitläufigen Eurexpo-Gelände in Lyon 59 verschiedene Wettbewerbe statt, bei denen sich die besten Talente aus unterschiedlichsten Branchen messen werden.

Spektakuläre Eröffnungsshow und Parade der Nationen

Die Eröffnung wurde von einer faszinierenden Licht- und Tanzshow begleitet, die das Publikum in ihren Bann zog. Der Höhepunkt des Abends war jedoch die beeindruckende Parade der Nationen, bei der die 1.400 Teilnehmer stolz die Fahnen ihrer Heimatländer präsentierten. In einem symbolischen Akt leisteten drei Teilnehmer und drei Experten den traditionellen WorldSkills Eid, der für Fairness und unparteiische Beurteilung steht.

Persönliche Glückwünsche von den Präsidenten der WorldSkills

Max Roche, Präsident von WorldSkills Lyon, und Chris Humphries, Präsident von WorldSkills, richteten inspirierende Worte an die Teilnehmer. Sie betonten die Bedeutung des Handwerks, der Ausbildung und die Rolle dieser Wettbewerbe für die Zukunft. Besonders hoben sie hervor, dass jeder der Teilnehmenden bereits jetzt zu den Besten der Welt gehört.

Deutsche Landschaftsgärtner im Wettkampf

Für Deutschland treten im Skill 37, dem Garten- und Landschaftsbau, Theo Kleinstäuber und Anton Schimeck aus Sachsen an. Unterstützt werden sie von ihrem Experten und Teamtrainer Johannes Gaugel. Gemeinsam messen sie sich mit Teilnehmenden aus 19 weiteren Nationen. Besonders herausfordernd wird laut Gaugel die Vermessung der Wettbewerbsbaustelle, die den Auftakt des Wettbewerbs markiert.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Der erste Wettbewerbstag beginnt am Mittwoch, dem 11. September, um 9:00 Uhr mit einer offenen Kommunikation zwischen den Experten. Wer das spannende Geschehen hautnah mitverfolgen möchte, sollte unsere Kanäle auf Instagram und Facebook im Auge behalten. Dort gibt es tägliche Storys, Bilder und aktuelle Informationen zu den Wettbewerben.

Fotos: Petra Reidel

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Teamportrait

Theo Kleinstäuber (l.) und Anton Schimeck - Landschaftsgärtner/Team Germany/WorldSkills 2024
Foto: VGL Sachsen /Petra Reidel

Steckbrief Theo Kleinstäuber 

Theo Kleinstäuber (20)/Gartengestaltung Robert Kleinstäuber aus Bad Gottleuba vertritt Sachsen bei den WorldSkills Lyon 2024 in der Disziplin Landschaftsgärtner*in. Sein Beruf ist für ihn nicht nur Berufung, sondern auch Kreativität und Leidenschaft.

"Ich liebe Herausforderungen und möchte der Welt zeigen, wie gut wir im Garten- und Landschaftsbau sind" – Mit dieser Motivation tritt Theo bei den WorldSkills an und strebt nach neuen beruflichen Chancen und wertvollen Erfahrungen.

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Steckbrief Anton Schimeck 

Anton Schimeck (20)/POMOSUS Garten & Landschaftsbau Christoph Rother aus Dresden tritt bei den WorldSkills Lyon 2024 in der Disziplin Landschaftsgärtner*in an. Mit seiner Leidenschaft für die Arbeit im Freien und seine Liebe zur Gestaltung von Gärten stellt er sich den Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs.

"Man lebt nur einmal – deshalb nehme ich jede Herausforderung an", so Anton Schimeck über seine Motivation. Durch seine Teilnahme an den WorldSkills möchte er nicht nur berufliche Erfahrungen sammeln, sondern auch das Interesse an seinem Berufsfeld wecken.

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Enspurt für die WM in Lyon

Zwei weitere Trainingswochen liegen hinter Anton Schimeck und Theo Kleinstäuber. Dieses Mal ging es um Präzision und Geschwindigkeit in allen Teilen des Gewerks. Verschiedene Beläge, Holzarbeiten und der Trockenmauerbau aus unterschiedlichsten Materialien standen auf dem Programm.
Das sächsische Team ist weiter zusammengewachsen unter den Trainern Lukas Uihlein (Uihlein Gbr in Königheim) und Phil-Elias Kornmacher (4ter Platz bei den WorldSkills in Tallinn/Estland 2022).
Lukas übernahm das Training für die Steinarbeiten und die Pflanzung, Phil-Elias hatte den Holzbau und die Zeit im Blick. Zudem gab er seine persönliche Wettkampferfahrung aus Tallinn an Theo und Anton weiter.
Die Spannung steigt mit jedem Tag, nicht nur bei den beiden Teilnehmern, sondern auch beim Landesverband Sachsen, welcher das Team zusammen mit dem nationalen Experten Johannes Gaugel (Gaugel Gartengestaltung in Heuchlingen) sowie verschiedensten sächsischen Trainiern und Spezialisten bestmöglich vorbereitet.

WorldSkills 2024 - Trainingswoche

Das Training läuft: Anton und Theo im WM-Fieber

Seit mehreren Monaten trainiert das deutsche Nationalteam der Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner, bestehend aus Anton Schimeck und Theo Kleinstäuber, für die Berufe-WM in Lyon. Angeleitet werden sie dabei vom Nationaltrainer Johannes Gaugel, dem sächsischen Landestrainer Georg Kahsnitz (EdGarden, Bahretal) und weiteren engagierten Unternehmern wie Jens Hildebrandt (Doppel-Hans GmbH, Thermalbad Wiesenbad) und Christian Dietz (Rustikaler Natursteinbau, Wilsdruff), die Profis im Pflaster- sowie Trockenmauerbau sind.

Bei den deutschen Meisterschaften im Garten- und Landschaftsbau im Rahmen der BUGA Mannheim 2023 setzten sich die beiden Sachsen gegen zehn Zweier-Teams erfolgreich durch und sicherten sich damit ihre Teilnahme an den WorldSkills 2024. Diese findet vom 10. bis 15. September 2024 in Lyon statt.

Wie Theo und Anton berichten, wurden sie Anfang Juni 2024 am Unternehmenssitz des Nationaltrainers im baden-württembergischen Heuchlingen im Holzbau trainiert und realisierten mehrere gestaltende Elemente, wie beispielsweise eine Wellenliege, eine verwinkelte Holzbrücke sowie in sich gedrehte Hochbeete. Der Bau eines Steges erfolgte zunächst unter Zeitvorgabe von dreieinhalb Stunden. Im zweiten Schritt wurde dieser, um fünf Zentimeter in seinen Maßen veränderte Steg, dann nochmals jedoch nur binnen zweieinhalb Stunden gebaut. „Das Team ist hoch motiviert für die WM-Teilnahme“, so Johannes Gaugel. „Und ich beobachte, dass sie im Trainingsverlauf lernen, sich als Team noch stärker zu ergänzen. Während der eine eher überlegt und bedacht handelt, reagiert der andere schnell und spontan. Eine gute Mischung.“

Seitens der Organisation „WorldSkills Germany“ fand am letzten Juniwochenende das finale Vorbereitungstreffen in Erfurt statt. Hier standen neben organisatorischen Details, Workshops und Teambuilding-Aktionen auch das von Sportpsychologen durchgeführte Mentaltraining auf dem Programm. Denn nicht nur die fachliche, sondern auch die mentale Vorbereitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist essenziell für den Erfolg während der Meisterschaft. Die Erfurter Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke empfing die Teilnehmerinnen und Teilnehmer feierlich im Rathaus und beglückwünschte sie. Zudem überreichte sie den 42 jungen Frauen und Männern die Ernennungsurkunde über die Aufnahme in die Deutsche Berufe-Nationalmannschaft und betonte die Wichtigkeit der beruflichen Bildung.

Kürzlich erreichte das Team des Landesverbandes Sachsen der auf die WM einstimmende Imagefilm aus Frankreich. Darin sind charakteristische Elemente der französischen Gartenkunst erkennbar. „Doch was im zu gestaltenden Projektplan der WM tatsächlich umgesetzt werden muss, können wir nur erahnen“, unterstreicht Georg Kahsnitz. Bildlich präsentiert wird im Film unter anderem das Thema Formgehölzschnitt. „Um die Jungs darauf gut vorzubereiten, ging Georg Kahsnitz auf das fördernde Mitgliedsunternehmen der Landesverbände, Neumann Pflanzen aus Bad Zwischenahn, zu. Und so wurde den beiden Teilnehmern in den ersten Julitagen eine Schulung im Formgehölzschnitt durch den Spezialisten Jan Gerd Gerdes ermöglicht. Theo und Anton führten an den beiden Tagen Schnittübungen an Kugeln, Kegeln und Heckenelementen in verschiedenen Größen bei Taxus- und Thuja-Pflanzen durch. Zudem wurden Schnittmaßnahmen an Osmanthus zu Schirmformen gezeigt und ausgeführt.

Anfang August ging es für die beiden dann nochmals nach Baden-Württemberg, um sich im Verlegen von Flusskiesel einzuarbeiten. Mitte August folgte in einem Schaugarten ein Pflanzentraining mit Rocco Wustmann, dem Deutschen Floristmeister von 2022, in dem es um Pflanzenfarben, -höhen und -strukturen sowie deren Anordnung ging. Und auch das Arbeiten mit Naturstein in Form einer Trockenmauer stand noch einmal im Trainingsfokus. Dafür lud der darauf spezialisierte Christian Dietz die beiden in einen Weinberg ein und zeigte ihnen den Bau einer Weinbergsmauer aus sächsischem Sandstein.

BU: Theo (l.) und Anton beim Trockenmauerkurs. Foto: VGL Sachsen

Kurz vor Abreise nach Lyon wurde in den letzten beiden Augustwochen eine Gesamtbaustelle auf der Wettbewerbsfläche von 7 x 7 m zweimal komplett gebaut und der Zeitdruck dabei enorm erhöht. Hier übernahmen Georg Kahsnitz und Phil-Elias Kornmacher, WM-Teilnehmer von 2022, das Training. Und jetzt heißt es: Daumendrücken für Deutschland!

Weitere Bildimpressionen

Organisation Deutschland

WorldSkills Germany ist ein Netzwerkpartner im Bereich der dualen Ausbildung und eröffnet jungen Menschen neue Wege, um ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen und die Besten ihres Faches zu werden. Die Nationalmannschaft bündelt als Netzwerkpartner im Bereich der dualen Ausbildung die jeweiligen Gewinner der Ausscheidungswettkämpfe und fahren als Nationalmannschaft zum jeweiligen internationalen Wettkampf. Über alle Berufsgruppen hinweg hat WorldSkills Germany die Gesamtorganisation übernommen.

Organisation International

Freut euch mit uns auf spannende Wettbewerbe der weltbesten Auszubildenden. Unter dem Dach der WorldSkills International werden junge Wettbewerberinnen und Wettbewerber aus über 60 Nationen in über 50 Berufen, den Skills, um die Besten der Besten untereinander ermittelt. Rund 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ringen in verschiedenen Ländern um die Weltmeister-Medaillen - da ist Spannung garantiert.

Lyon - Stadt und Leute

Lyon ist eine faszinierende und lebendige Metropole im Herzen Frankreichs. Die Architektur der Stadt beeindruckt mit ihrer reichen Geschichte und zeigt Einflüsse von der antiken römischen Vergangenheit bis hin zur modernen Eleganz. Die freundlichen Einheimischen freuen sich auf Besucher und laden sie ein, die kulinarische Vielfalt der Region zu entdecken. Eine lebendige Kulturszene mit Theatern, Museen und Festivals verleiht Lyon eine pulsierende Atmosphäre, und leitet immer wieder zum Wiederkehren.
Im September ist das Wetter in Lyon generell angenehm, mit durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen zwischen 20 °C und 25 °C, gelegentlichen Regenschauern und kühleren Nächten.

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