Hallo zusammen! Ein gängiger Auftrag im Winter ist für Landschaftsgärtner das Schneiden von Ostbäumen. Sei es im Privatgarten oder auf Streuobstwiesen – Obstbäume sind in vielerlei Sicht wichtig. Sei es zur Weiterverarbeitung in der Lebensmittelindustrie oder als wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Selbstverständlich würde ein junger Obstbaum auch ohne menschliche Eingriffe wachsen und Erträge bringen. Doch um diese zu steigern, bzw. zu fördern, erhalten sie einen sogenannten Erziehungsschnitt. Denn ein Obstbaum, der in der Regel guten Ertrag bringen sollte, benötigt eine wichtige Sache: Licht. Licht ist maßgeblich für die Fruchtqualität verantwortlich. Gut belichtete Früchte schmecken besser durch den höheren Zuckergehalt, haben eine markante Färbung und sind gesünder, da auch mehr Vitamine vorhanden sind. Des Weiteren wirkt man durch einen regelmäßigen Schnitt der Alternanz entgegen, sodass der Baum Jahr für Jahr zuverlässig Früchte trägt. Außerdem führt der Schnitt dazu, dass regelmäßig frische Triebe gebildet werden, damit der Baum nicht vorzeitig überaltert.
Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Eine davon möchte ich mit Euch nun teilen. Am Anfang entfernt man erst alle toten Äste und Astteile. Als Nächstes nimmt man sich alle Äste vor, die steil nach oben (sog. Wasserschosse), unten, innen oder quer durch den Baum wachsen. Sollte das noch nicht ausreichen, um der Krone genug Licht zu bieten, kann man das Geäst „ausdünnen“. Darunter fällt alles, was sich in irgendeiner Weise kreuzt, streift oder ineinander wächst.
Es ist dem Gärtner selbst überlassen wann der richtige Zeitpunkt ist, aufzuhören. Der Baum sollte einen ,,geordneten‘‘ Eindruck machen. Ein zu starker Eingriff könnte die Folge haben, dass der Baum mit einer Panikattacke in Form von Wasserschossen reagiert, welche keine Früchte tragen, sondern nur wieder die Blattmasse steigern. Durch einen vorsichtigen Eingriff kann man für jeden Baum einen individuellen Erfahrungswert sichern und auf lange Sicht den Ertrag in Zahl und Qualität steigern.
Bis zum nächsten Mal!
Euer Valentin