Im heutigen Blogbeitrag werde ich mich mit dem Thema Dachbegrünung befassen. Zunächst einmal sollte aber geklärt sein, dass es Unterschiede zwischen einer intensiven und extensiven Dachbegrünung gibt.
Unter intensive Dachbegrünung fallen hierbei bebaute und bepflanze Dachterrassen auf Flachdächern, die auch für die freizeitliche Nutzung gedacht sind. Das beste Beispiel für intensive Dachbegrünung ist ein Dachgarten. Dieser besteht neben einer reichhaltigen Begrünung aus verschiedenen Gräsern, Stauden und Gehölzen auch aus festen Bodenbelägen wie zum Beispiel Terrassenplatten. Diverse Wasserspiele und Teichanlagen sind ebenfalls möglich.
Extensive Gründächer hingegen haben vorrangig den Sinn für eine bessere Wärmedämmung zu sorgen oder dunkle Dächer im Sichtbereich in eine grüne Oase zu verwandeln. Zudem bieten Gründächer, egal ob intensiv oder extensiv begrünt, einen zusätzlichen Lebensraum für Tiere, Insekten, Mikroorganismen. Ein weiteres wichtiges Merkmal sind die Pflanzen, welche maximal 25-30 cm hoch sind. Hier finden Sukkulenten, Gräser, Wildblumen, Moose und teilweise auch Kräuter ein Zuhause auf dem frisch begrünten Dach. Es können so gut wie alle Dächer extensiv begrünt werden. Grenzen hierbei sind lediglich die Statik und nach heutigem Stand die Neigung des Daches (max. 45 Grad).
In meinem Beispiel haben wir ein Carportdach extensiv begrünt. Doch bevor die Pflanzen in einem entsprechenden Substrat auf dem Dach ausgebracht werden können, muss für den richtigen Untergrund gesorgt werden. Das betrifft vor allem die Abdichtung zum darunter liegenden Dach sowie die Drainageschicht und Abflüsse für einen optimalen Ablauf des überschüssigen Regenwassers. Für eine fachgerechte Prüfung des Daches arbeiten Landschaftsgärtner*innen hier mit Dachdecker*innen zusammen, um eine langfristige und schadensfreie Nutzung ermöglichen zu können.
Der Unterbau besteht meist aus einer Polyethylen-Folie (z.B. Teichfolie) und sorgt lediglich dafür, dass sich kein Wasser direkt auf dem Dach sammelt. Somit wird nicht nur Fäulnis beziehungsweise der Zersetzung des Daches entgegengewirkt, sondern auch Frostschäden im Winter vermieden. Anschließend kommen ein Schutzvlies und die Drainageschicht auf das Dach. Bei letzterem handelt es sich um Kunststoffplatten mit schalenartigen Vertiefungen. Darüber verlegt man ein weiteres Schutzvlies, welches zum einen verhindert, dass feines Substrat abgetragen wird und zum anderen zusätzlich Wasser für die Pflanzen speichert. Das darauffolgende Substrat bietet dann den passenden Lebensraum für verschiedenste Pflanzen. Um zusätzliche Lebensräume zu schaffen, haben wir noch verschiedene Wurzelstümpfe auf dem Dach ausgelegt, welche wir zuvor ausgegraben haben. Das Regenwasser wird fast ausschließlich in der darunter liegenden Drainageschicht gespeichert. Daraus folgend ergeben sich also auch kosteneffiziente Gründe für ein Gründach, da dieses Regenwasser speichert und nicht direkt in das Abwassersystem leitet.
Bis zum nächsten Mal, euer Justin!