Moin, Freunde des Grüns!
Die Ausbildung ist, wie ihr vielleicht schon wisst, nicht nur eine betriebliche Ausbildung, sondern eine sogenannte „Überbetriebliche Ausbildung“. Das heißt, dass ich nicht nur praktische Erfahrungen in meinem Betrieb sammle, sondern auch Schulunterricht habe und dazu noch Lehrgänge zu verschiedenen Themen absolvieren muss. Für die Zulassung der Abschlussprüfung als Gärtnerin im Garten- und Landschaftsbau muss ich zum Ende der Ausbildung an insgesamt neun überbetrieblichen Lehrgängen teilgenommen haben. Die Ausbildungsjahre sind somit voller Abwechslung!
Heute berichte ich euch von meinem ersten Lehrgang, der das Thema „Verwendung von Pflanzen“ hatte. Dieser fand vom 20. Januar bis zum 24. Januar in Bad Zwischenahn statt. Für die Woche waren wir in der DEULA in Westerstede untergebracht. Wir fuhren jeden Morgen von dort zum Ausbildungsstandort.
Am Montagmorgen begrüßten uns die Dozenten und wir bekamen eine kleine Führung durch den „Park der Gärten“. Ich freue mich schon sehr, in der blühenden Saison erneut dort zu sein, um den Garten in seiner vollen Pracht zu erleben.
Danach wurden uns die Grundsätze zum Lernen von Pflanzennamen beigebracht und uns wurden insgesamt 20 neue (und schon durch den Schulunterricht bekannte) Koniferen (Nadelgehölze) und Heckenpflanzen vorgestellt.
Über jene 20 Pflanzen haben wir dann am Dienstagmorgen einen Test geschrieben. Hierfür wurden 10 Pflanzen bereitgestellt, die wir dann bestimmen mussten.
Danach ging es auch schon weiter mit neuen Pflanzen. Diesmal waren es 17 Laubgehölze, die uns anhand von Ästen vorgestellt wurden. Ganz schön „tricky“, denn wenn ihr euch momentan Bäume anschaut, seht ihr ja, dass sie keine Blätter besitzen, sondern lediglich Knospen vorhanden sind. Um ein paar von den Laubgehölzen anhand vom Habitus, also vom Wuchs, zu erkennen, gingen wir nach der Pflanzenkunde zusammen mit der Dozentin in den „Park der Gärten“. Zum Ende des Tages haben wir weitere 21 Laubgehölze und Bodendecker gelernt.
Am Mittwoch hatten wir einen halben Tag Rückenschule. Ein für uns Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner sehr wichtiger Punkt, denn die richtige Hebetechniken müssen wir beherrschen.
Dann ging es weiter mit der Baumpflanzung. Erst in Theorie und dann in Praxis - denn wir durften selber Bäume pflanzen und binden.
Der Donnerstag startete zuerst wieder mit einem Pflanzentest. Die letzten Pflanzen, die wir lernen sollten, waren Stauden und Gräser.
Am Freitag hatten wir einen kurzen Tag - hier haben wir die Basics über Rückschnitt von Gehölzen gelernt und am Ende haben wir eine Lernkontrolle über die Woche geschrieben.
Die Woche war sehr lehrreich. Ich habe fast 80 neue Pflanzen und dessen botanische Namen kennengelernt. Ganz schön viel Input, nicht wahr? Aber dadurch, dass uns die Pflanzen direkt vorgestellt wurden, hatten wir einen praktischen Bezug und somit fiel mir das Lernen viel leichter. Außerdem ist der Lehrgang eine top Vorbereitung für die insgesamt 300 Pflanzen, die wir gegen Ende der Ausbildung wissen müssen.
Und - mal ehrlich - wie cool ist es bitte, dass ich nun, wenn ich durch die Straßen gehe, auf Pflanzen zeige und sagen kann: „Fraxinus excelsior“ oder „Alnus glutinosa". Hört es sich für dich eventuell (noch) wie ein Zauberspruch an? Es sind aber nur botanische Pflanzennamen :-) und irgendwie ist es doch auch eine Art Superkraft, zu wissen, was genau da so blüht.
In diesem Sinne, bis Baldrian!
Eure Fiona