Moin Freunde des Grüns!
Wie in meinem letzten Post auf Instagram versprochen, folgt nun ein kleiner Einblick in das Thema „Waldgärten“. Wie ich auf das Thema kam? Ich durfte bei einer Gehölz-Pflanzung in einem entstehenden Waldgarten dabei sein. Hierfür bin ich vor ein paar Monaten für ein Montage-Wochenende nach Kassel gefahren. Der Waldgarten „Wahlebach“ in Kassel liegt an einer kleinen Aue. Auf der anderen Seite schließen Kleingärten an. Anfang Mai wurde mit einer Mitmach-Aktion der Waldgarten offiziell eröffnet. Er umfasst 5000 Quadratmeter und in ihm wurden 225 Großgehölze, 600 Sträucher und über 2000 Stauden, sowie eine Kletterschicht, gepflanzt. Doch was sind „Waldgärten“ genau?
Waldgärten kann man als eine landwirtschaftliche Anbaufläche betrachten, die auf einem ökologischen Konzept basiert und darauf abzielt, eine nachhaltige Landnutzung zu schaffen. Hierfür werden natürliche Wachstumsprozesse im Wald imitiert. Sie sind eine Form der Permakultur und zielen darauf ab, das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur wiederherzustellen. Im Waldgarten werden verschiedene Schichten von Pflanzen - ähnlich wie die Schichten eines natürlichen Waldes - gepflanzt. Hier spricht man auch von „Sukzession“. Sukzession bezieht sich auf den Prozess der schrittweisen Veränderung der Artzusammensetzung einer Gemeinschaft von Organismen in einem bestimmten Gebiet im Laufe der Zeit. In Waldgärten werden höhere Bäume, Sträucher und Stauden gepflanzt. Bei der Auswahl der Pflanzen werden bestimmte Faktoren bedacht, u.A. welche Pflanzen wie lange brauchen, um Ertrag zu spenden und wie lange jede einzelne Pflanze lebt. Die Schichten sind somit immer in einem dynamischen Wandel.
Im Grunde ist ein Waldgarten eine komplexe, mehrdimensionale Mischung aus Nutzpflanzen und natürlichen Pflanzen, wobei jede Art ihre spezifische Rolle in einem sich selbst regulierenden System spielt. Die Idee ist, ein sich selbst erhaltendes System zu schaffen, in dem Pflanzen nicht nur für den Konsum, sondern auch für ihre Ökologischen Interaktionen und Funktionen von Bedeutung sind.
Die Vorteile von Waldgärten liegen auf der Hand: Sie sind sehr nachhaltig, verbessern das lokale Mikroklima und schaffen Lebensraum für eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Darüber hinaus ernähren sie die Menschen mit einer Reihe von frischen Früchten, Gemüse und Kräutern und fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden.
Ich persönlich finde die Idee sehr gut, Waldgärten in Städten und Gemeinden anzulegen. Es kann ein Ort sein, an dem Umweltbildung stattfindet, ein Ort zum Sozialisieren und des gemeinschaftlichen Handelns, ein Ort, welcher eine Alternative zum ständigen schnellen Wachstum und der Monokultur bietet, wo Biodiversität zu finden ist und welcher dazu beitragen kann, die Ernährungssicherheit zu verbessern. Alles Dinge, die in einer Zeit wie dieser meiner Meinung nach sehr wichtig sind… Findet ihr nicht auch?
Natürlich war dies nur ein kleiner Einblick darüber, was Waldgärten sind. Denn das System ist zu komplex, um es in einem Blogbeitrag zu erläutern. Ich hoffe dennoch, dass ich euch einen kleinen Einblick gewähren konnte. Wenn ihr neugierig geworden seid und euch mit diesem Thema mehr auseinandersetzen wollt schaut euch mal dieses Video an auf Youtube an: Waldgarten | Permakultur
Bis Baldrian,
Eure Fiona