Heute berichte ich euch von einer großen Gehölzpflanzungsaktion.
Am Tag vor der Pflanzung wurden bereits die drei Löcher, für die bis zu achtmal verpflanzten und mehrere 100 kg schweren Gehölze ausgehoben. Alles wurde für den nächsten, den großen Tag der Pflanzung vorbereitet. Der Erdaushub wurde in Big Bags umgeladen, um für den späteren Transport über‘s Dach vorbereitet zu sein. Die drei Gehölze, ein Acer japonicum (Eisenhutblättriger Ahorn), ein Crataegus x lavallei (Apfeldorn) und eine Amelanchier lamarckii (Kupferfelsenbirne) wurden ebenfalls am Vortag mit einem Sattelschlepper angeliefert und mithilfe eines Radladers mit Gabel auf das Grundstück verladen. Besonders der Acer war so schwer, dass selbst der Radlader, der knapp drei Tonnen auf die Waage brachte, begann, sich hinten etwas anzuheben.
Dann kam der große Tag der Pflanzung. Morgens um 8:00 Uhr rollte ein 44-Tonnen Autokran in die Straße, denn es gab ein kleines Problem: Die Gehölze sollten im Hinterhof eines Hamburger Reihenhauses gepflanzt werden, wo es weder links noch rechts des Hauses ein Vorbeikommen gab. Alle Arbeitsgeräte wurden bisher über Treppen und durch den Keller in den Hinterhof transportiert, doch dies war mit den Gehölzen keinesfalls möglich.
Nachdem die Stützen des Autokrans fest auf dem Boden standen und er seinen 88 Meter langen Arm ausgefahren hatte, konnte das Spektakel beginnen. Ein Team arbeitete vor dem Haus, kümmerte sich darum, dass die Gehölze sicher verzurrt und einzeln vom Kran in die Luft und dann über das Haus befördert werden konnten, während das zweite Team auf der anderen Seite des Hauses, ausgestattet mit einem Walkie-Talkie, dem Kranführer auf der Vorderseite Anweisungen gab, um das Gehölz im richtigen Pflanzloch an der richtigen Stelle zu platzieren. Auf dem Rückweg nahm der Kran dann auch die mit Erdaushub gefüllten Big Bags zurück.
Nachdem alle drei Gehölze nun auf der richtigen Seite vom Haus standen, wurden noch Baumaterialien für einen Sichtschutz aus Holz über das Dach gehoben und der Kranführer konnte beginnen, seinen Kran wieder „zusammenzufalten“. Unterdessen wurden die Gehölze mit dem Gesicht ausgerichtet, das heißt, die besonders ansehnliche Seite wurde in die Richtung gedreht, aus der man das Gehölz betrachtet. Außerdem wurde ein Pflanzschnitt durchgeführt. Es wurden verletzte, störende und tote Äste entfernt; dies hilft dem Gehölz gesund (an)zuwachsen.
Neben dem Öffnen des Ballentuches, welches den Ballen zusammengehalten hat, ist auch das Düngen und das Erstellen eines Gießringes sehr wichtig bei einer Pflanzung. Zum Schluss wurden die drei Gehölze an ihrem neuen Standort ordentlich gewässert. Und damit endete eine sehr spannende und besondere Gehölzpflanzung.
Bis zum nächsten Mal!
Eure Lisa